Rumänien plant Massentötung von Strassenhunden

Lang ersehnter Fortschritt in Brasov (Rumänien) wird Realität

Es ist ein großartiger Erfolg, wenn sich am
30. September 2011 die Türen der städtischen Hundefängeranlage in Brasov Stupin für immer schliessen, ein Meilenstein im aufopferungs-vollen Kampf für das Leben der rumänischen Straßenhunde.

Es bedeutet jedoch auch, die 350 in Stupin untergebrachten Hunde ins Tierheim Brasov umzusiedeln.

Doch dort sitzen bereits ca. 550 Hunde. Damit ist die Kapazität dieses Tierheims völlig ausge-schöpft!

 

Verschnaufpause

                                                                                                                                                       08.06.2011

Hallo Ihr alle,

"Die schlimmste Sache, an die man denken muss, wenn man den Knopf mit der Aufschrift "Ja" drückt ist, dass man damit direkt jemanden tötet, und einige von euch werden das morgen tun. Ihr werdet mit euren bloßen Händen töten, Ihr werdet lebendige Kreaturen töten, die wie wir sind. Ihr werdet euch dessen heute noch nicht bewusst sein, vielleicht auch noch nicht einmal 10 Jahre später, sowie es andere auch nicht bemerkt haben. Aber ich bin mir sicher, dass ein Tag kommen wird, an dem Ihr bemerken werdet, dass Ihr getötet habt. Und ich bedauere Euch für diesen Tag"... sagte der Anführer der parlamentarischen Gruppe der Minderheiten, Delegierter Varujan Pambuccian, zu seinen Kollegen in einer Rede, in der er die Abgeordneten dazu drängte, nicht für Mord zu stimmen.

Der Gesetzentwurf PL 912 der PDL Partei, der die Massentötung von Hunden vorsieht, wurde gestern in der Abgeordneten Kammer diskutiert. 167 von 333 Abgeordneten hätten mit "Ja" stimmen müssen, um den Entwurf
durchzubringen; darum war jeder anwesende Abgeordnete, der für die Massentötung stimmen würde, sehr wichtig für die PDL Partei.

Der Alptraum begann am Samstag, als ich herausfand, wieviel Aufwand die Mehrheitspartei PDL betrieb, um die Massentötungen einzuführen. PDL-Abgeordneten wurde per SMS mitgeteilt, dass die Teilnahme an der Wahl am Dienstag verpflichtend sei. Die Anordnung der Partei kam vom Anführer der Partei, Rumäniens Präsident Traian Basescu, und besagte, dass alle für die Massentötung stimmen mussten. Montags fand ich dann heraus, dass vorgeschlagen wurde, die Wahl geheim abzuhalten, und dass unsere Chancen drastisch gesunken und alle Hoffnung verloren war. Gestern Morgen kamen dann zwei Busse vor dem Parlament an, die von der PDL organisiert wurden, um dem "Aufruhr", der von den Tierliebhabern verursacht wurde und der PDL Massenmord vorwarf, entgegen zu wirken.

Das Plenum beginnt. Der Anführer der PDL macht den offiziellen Vorschlag, die Wahl geheim abzuhalten. PSD Präsident Victor Ponta (Ehemann von Daciana Sarbu, Abgeordnete im Europäischen Parlament und Mitglied der
Gruppe für das Wohlergehen und die Erhaltung von Tieren, die uns schon immer unterstützt haben) sagte: "Wir wurden von denen gewählt, die jetzt auf den Balkonen sitzen! Wir wurden von denen gewählt, die uns jetzt mit Hilfe des Fernsehers zuschauen! Es ist unsere Verpflichtung, das Wahlrecht, das wir von diesen Menschen verliehen bekommen haben, auch wahrzunehmen und es ist ihr Recht zu wissen, wie wir dieses Wahlrecht einsetzen. Wenn Sie sich hinter Ihren Wahlkarten verstecken wollen, dann tun Sie das, aber wir, die PSD, PNL und PC werden nicht abstimmen, wir werden nicht unsere Wahlkarten für die Wahl benutzen, und Sie werden die Verachtung Ihrer Wähler alleine verantworten müssen." Unser erster Sieg war: Nachdem über den Vorschlag zur Geheimwahl abgestimmt worden war, wurde er zurück gewiesen.

Der Parteiführer der PDL fordert eine 10 minütige Pause, um sich zu beraten. Es wurde offensichtlicher, dass die PDL verzweifelt versuchte, die Massentötung zu legitimieren, aber dass die Streuner vielen Menschen
wirklich am Herzen liegen. Jeder Parteiführer hatte seine Abgeordneten zusammen geführt und begonnen, das Recht auf Leben zu diskutieren.

Nach der 10 minütigen Beratung fing Eugen Nicolaescu, der Parteiführer der PNL (eine andere Parte,i die uns unterstützt) an zu sprechen und verkündete, dass die Parteiführer beschlossen haben, dass der Gesetz-
entwurf an das Komitee für öffentliche Verwaltung zurückgegeben und während der nächsten zwei Wochen diskutiert werden müsse.

Der zweite Sieg: der Vorschlag, den Entwurf zurückzuschicken, wurde mit 247 von 291 Stimmen bewilligt.

Wieso hat nun die PDL dafür gestimmt, dass der Entwurf an das Komitee zurück geschickt wird?

Das liegt daran, dass sie, als der Antrag auf Geheimhaltung fehlgeschlagen war, festgestellt haben, dass auch der Antrag fehlschlagen würde, oder jedenfalls ein hohes Risiko barg, fehlzuschlagen. Also schickten sie den Antrag zurück, um beim nächsten Mal eine Chance zu haben. Aber auch wir haben eine neue Chance, die Massentötung aufzuhalten und zur ursprünglichen Form des Antrages zurück zu kommen: Sterilisierung und erneute Aussetzung. Wenn dies angenommen und durchgeführt wird, führt dies dazu, dass Streuner Geschichte werden.

Wenn wir in der letzten Woche dafür gekämpft haben, das Massentöten zu verhindern, können wir jetzt dafür kämpfen, ein effektives und zivilisiertes Gesetz durchzubringen, das sich um die Streuner kümmert.

Für die Streuner und auch für uns war der gestrige Tag ein überwältigender, wundervoller Tag.

Ich möchte mich bei Euch allen ganz herzlich für Eure beispielhafte Unterstützung bedanken, die Ihr den Tieren in Rumänien entgegen bringt, für die Demonstrationen, die Ihr in euren Heimatländern organisiert, für die Mail- und Fax-Proteste, für Sterilisationskampagnen, für die Aufnahme von Hunden und für alles, was Ihr direkt und indirekt für unsere Tiere macht. Ohne Euch hätten wir vieles von dem, was wir erreicht haben, niemals geschafft!

Aufrichtig,
Carmen Arsene

 

Verschnaufpause 08.06.2011

Dear all,

"the worst possible thing is to have in mind that when you push the button on it's written "yes", you directly killed and, some of you, will do it tomorrow. You will kill directly with your hand, you will kill live creatures like us and you will not be aware of it today, maybe nor 10 years later, as other compatriots did not realized it, too. But I'm sure a day will come when you realize that you killed directly. And I deplore you for that day" said the leader of the Parliamentary Group of Minorities, deputy Varujan Pambuccian, addressing to his colleagues during a speech in which he urged the deputies not to vote for murder. The law project PL 912, made in the form of mass killing of dogs through the order and contribution of PDL party, has debated yesterday in the Chamber of Deputies.
To be passed, 167 deputies (out of 333) had to vote "yes", so any member present would vote for euthanasia was very important for PDL party.

The nightmare has started from Sunday when I found how many efforts make the party in power, PDL, to implement mass killing. PDL' deputies have been called by SMS to obligatory be present for voting on Tuesday. The directive of the party, came from the Romania 's president, Traian Basescu, was all to vote for euthanasia.
On Monday I found out the vote is proposed to be secret and I realized that our chances were terribly decimated, and we don't have any hope.
Then, yesterday morning two buses arrived to the Parliament with people, organized by the PDL, to counteract the "waves" made by animal lovers and claim euthanasia.

The plenum has started. PDL leader officially makes the proposal the vote to be secret. PSD president, Victor Ponta (husband of Daciana Sarbu, deputy in European Parliament and member on the Welfare and Conservation Intergoup of Animals, who always supported us) said: "we were voted by those in the balconies and by those who watch us now at TV. It is their right to know how we vote and our obligation is to assume our own vote. If you want to hide yourselves behind the the cards do it. We, PSD, PNL, PC, we will not vote, we will not introduce our cards vor voting and you will remain alone to respond to this new your contempt to your electorate." The first victory was: put to the vote of the deputies, the proposal for being a secret vote has been rejected.

PDL leader calls a break of 10 minutes for consultation. It became more clear the scramble fight of PDL to get euthanasia and how much important the stray dogs are for the interests of many!
Each group leader has brought together their people and have started to dispute the right for living.

After the 10-minute consultation, PNL leader, another party sustaining us, Eugen Nicolaescu, starts speaking and announces that the parliamentary groups leaders have concluded that the law must be returned to the Committee for public administration and to be discussed during the next 2 weeks.

The second victory: with 247 for (of 291 total) the proposal for being sent back to the Committee, was approved.  

A team from a veterinary college in Holland was also near us in the Parliament Why PDL has voted the law to be sent back to the Committe? Because, once the proposal for the secrecy of the vote had failed, they realized that the law will be also rejected or a lot of risks to be rejected are, so that the sending back to the Committe gives them a chance next time. But we have the new chance as well, to take out mass killing and come back to the initial form of the legislative project, sterilization and return, that, once adopted and applied, leads the stray dogs to become history.

If in the last week we fought the law of mass killing to be rejected now we can fight again for a real, effective, civilized law for managing the strays.

FOR THE STRAY DOGS AND FOR US YESTERDAY WAS A STUNNING WONDERFUL DAY.

I would like to thank you very much for your exemplary support you give to animals in Romania, for the demonstrations you organize in your countries, for the email and fax protests, for sterilization campaigns, for adoptions and for everything you do directly or indirectly for our animals. Without you, many would not have happened ever!


Sincerely,
Carmen Arsene


Sonder-Newsletter Rumänien Juni 2011

Die Stunde der Entscheidung steht bevor!

 

 

 

Tierschützer laufen Sturm gegen neuen Gesetzentwurf

 

Berlin, 06.05.2010 - Seit Tagen beschäftigt ein umstrittener Gesetzentwurf zum Umgang mit Straßenhunden die rumänische Öffentlichkeit. Tierschützer sprechen von einer neuen Dimension der Gewalt, mit der Politiker das Straßenhundeproblem in den Griff bekommen wollen.

Wie aus Kreisen rumänischer Abgeordneter zu hören ist, soll eine großflächige Tötung der Straßenhunde im ganzen Land vorgesehen sein. Das Füttern herrenloser Tiere werde verboten. Aufgegriffenen Hunden drohe bereits nach sieben Tagen der Tod. Beginnen soll die geplante Fang- und Tötungsaktion in der Hauptstadt Bukarest, in der nach Schätzungen fast 40.000 herrenlose Hunde leben. Danach werde die Maßnahme auf das gesamte Land ausgeweitet.

Wie Carmen Arsene von der Nationalen Tierschutzvereinigung Rumäniens mitteilt sind alle Hunde betroffen, junge, alte, gesunde, kranke, verletzte, aggressive oder sanfte. Ebenso vielfältig wären die Tötungsmethoden. Sie erinnert an grausame Aktionen aus naher Vergangenheit: „Die Behörden haben das Erschlagen, Vergiften, Strangulieren und Erschießen der Tiere zugelassen und einkalkuliert, dass die gefangenen Hunde in den Tötungsstationen jämmerlich an Hunger, Beißereien und Verletzungen verendet sind", so die gebürtige Rumänin. Es sei bekannt, dass einige Städte Kopfprämien von 25 Euro pro getötetem und „als Müll" entsorgtem Hund zahlen würden.

 

Gesetz wird blockiert

Vor zwei Jahren hat der Senat einen Gesetzentwurf angenommen, der das Töten der Straßenhunde verbot und die Kastration als Mittel der Wahl zur  Populationsreduzierung vorschrieb. „Dieser Entwurf Nr.912 wird bis heute vom Komitee für öffentliche Verwaltung und ökologisches Gleichgewicht der Abgeordnetenkammer blockiert", erklärt Carmen Arsene. In dieses Vakuum habe der Präfekt von Bukarest den neuen Gesetzentwurf vorgelegt, der anders als der bisherige Entwurf die Vernichtung der im Land lebenden Straßenhunde fordere und Massentötungen legalisiere.

Dass die Bevölkerung ein schärferes Vorgehen gegen Straßenhunde ablehnt, zeigt laut Arsene eine Meinungsforschung der eResearch Corp. Das Ergebnis belege, dass 70 Prozent der befragten rumänischen Bürger gegen die Euthanasie der Hunde sind und sich für die Kastration als beste Lösung aussprechen. 74 Prozent lehnen die geplante Änderung ab, nach der sogar jene Menschen bestraft werden sollen, die in der Nähe ihrer Wohnung Straßenhunde füttern, damit sie nicht verhungern. Erstaunlicherweise würden die Zeitungen nicht über diese aktuelle Umfrage berichten, obwohl sie ihnen vorliege. „Sie drucken weiter tendenziöse Artikel über die Gefahr von Straßenhunden", hat Carmen Arsene beobachtet.

Rumänische Tierschützer setzen auf massiven internationalen Protest, der die Abgeordneten von der Effizienz des Konzeptes „Kastration und Wiederauswilderung" überzeugen könnte als der einzigen humanen Lösung zur Reduzierung der Straßenhundpopulation.

Der bmt, TASSO und der Europäische Tier- und Naturschutz (ETN) protestieren bei den rumänischen Verantwortlichen und werden prüfen, ob die vorgesehene Massentötung von Hunden gegen europäisches Recht verstößt.

 

Infos und Protestmöglichkeiten unter

www.bmt-auslandstierschutz.de

 

 

Ansprechpartner: Petra Zipp

Firma: Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.

Straße: Gönninger Str. 201 PLZ Ort: 72793 Pfullingen

Tel: 07121 / 82017-12 Fax: 07121 / 82017-18

e-mail: petra.zipp@bmt-tierschutz.de

Internet:  www.bmt-tierschutz.de

 

 

So fing alles an:

Tierheim Brasov

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